Geschichte der
St. Lambertus – Schützenbruderschaft
Hülhoven, Grebben, Eschweiler
von Wilfried Norbert
In der Chronik der Schützenbruderschaft heißt es über die Begründer, sie seien beherzte Männer gewesen, die einem guten Kern der Bevölkerung entstammten, fest im Leben standen, echten Geist pflegten, sich im Gebrauch der Waffen übten und wehrhaft waren. In früherer Zeit bildeten die Schützenbruderschaften den Schutz der Heimat. Sie schützten Hab und Gut, Frauen und Kinder und die alten Menschen. So waren unsere Vorfahren – die Schützen – Männer mit Bürgersinn, die uneigennützig der Gemeinschaft dienten, sich Aufgaben für Heimat und Vaterland stellten und für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und des Friedens sorgten. Neben diesen allgemeinen Verpflichtungen setzen sie sich auch für ihren christlichen Glauben ein. Die Schützen – wahrhafte Männer – standen treu zur Glaubenslehre der Kirche und wählten St. Lambertus, den Pfarrpatron des alten Kirchenspiels und der Mutterpfarre Dremmen, zum Schutzpatron der Schützenbruderschaft. Sie bekundeten damit die tiefe Verehrung ihres Kirchenpatrons und den Willen, den heiligen Lambertus auch als Schutzheiligen der Bruderschaft zu haben.
Die „alte Garde“ der Bruderschaft um 1890
Die Mitglieder der St.Lambertus Schützenbruderschaft waren Männer aus unseren Orten Hülhoven, Grebben und Eschweiler und dem damals unbedeutenden Ort Oberbruch. Unsere Bruderschaft, welche 1835 gegründet wurde, war bis zum 12. Mai 1872 eine Junggesellen – Schützenbruderschaft. Später konnten sich ihr nach einer Statutenänderung auch verheiratete Männer anschließen. Die Mitglieder waren zumeist Bauern, Kleinbauern, vereinzelt auch Handwerker, Hausgewerbetreibende und Tagelöhner.
Bis zur Gründung einer eigenen Bruderschaft im Jahre 1835 waren bereits Männer aus unseren Orten, Mitglied der Dremmener Antonius- Bruderschaft (Hl. Antonius von Padua ) und der im Jahre 1777 gegründeten St.- Sebastianus Schützenbruderschaft, so auch der im Jahre 1750 in Dremmen als Schützenkönig residierende Baron Johann Wilhelm von Hannet zu Haus Hülhoven. Genauere Angaben über Namen weiterer Mitglieder aus unseren Orten bei den Dremmener Schützen sind nicht auffindbar.
Offizier der Bruderschaft
1856 Johann Thönnessen
Offizier der Bruderschaft
1916 Heinrich Hahn
Königspaar 1913
Heinrich und Marianne Esser mit Gefolge
Im Gründungsjahr unserer Schützenbruderschaft errang Johann Nießen aus Eschweiler die Würde des ersten Schützenkönigs. Die Überlieferung sagt: Der 1. Schützenkönig ging zu Fuß von Eschweiler nach Aachen und kaufte sich dort einen Ebenholz – Königsstock. Der alte wertvolle Königsstock, der mit einer Widmung vom ersten Schützenkönig versehen ist, kam erst im Jahre 1929 in den Besitz der St. Lambertus Schützenbruderschaft.
Schon seit den ersten Jahren des Bestehens der Bruderschaft ist es Brauch an Pfingsten den Königsvogelschuß abzuhalten, was sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Nach den alten Vereinsstatuten wählten die Schützen alljährlich nach dem Königsvogelschuß ihr Vereinslokal mit Veranstaltungsraum. Bis zum Jahre 1883 war es das Lokal des Wirten Nobis in Grebben. Ab dem Jahre 1884 fanden die Veranstaltungen beim Wirt Tillmann von der Lohe in Eschweiler statt. Das Lokal des Wirtes von der Lohe wurde im Jahre 1889 von Edmund Laumen übernommen. Beim Wirt Laumen in Eschweiler fanden auch noch bis 1893 die Veranstaltungen der Schützenbruderschaft statt. Ab dem Jahre 1894 verblieben dann die Schützen beim Wirt Nobis in Grebben. Es ist bekannt, das es im Jahre 1880 beim Wirt Nobis zu einem Brand kam. Dabei sollen von der Schützenbruderschaft Vereinsbücher und sonstiges Vereinsvermögen verloren gegangen sein. Das Königssilber ging nicht verloren, da es in Händen des Schützenkönigs war. Durch diesen Brand wurde wahrscheinlich auch der öftere Vereinslokalwechsel bedingt.
Mit dem Jahre 1902 traten die Oberbrucher Mitglieder aus unserer Bruderschaft aus, schlossen sich zusammen und gründeten die St.- Hubertus Schützenbruderschaft Oberbruch.
Mit den St.- Sebastianus Schützen aus der alten Mutterpfarre Dremmen unterhielten die Grebbener Schützen stets gute, freundschaftliche Beziehungen. Beide Bruderschaften hielten fast 100 Jahre anläßlich der Prunkkirmes (Dremmener Prunk wird 14 Tage nach Pfingsten gefeiert) am Kirmesdienstag in Dremmen gemeinsam eine große Königsparade ab. Anschließend war dann auf den Sälen Hanrath-Claßen und Albert Lambertz Frühschoppen mit Tanz. Die Dremmener Schützen belegten den Saal Hanrath-Claßen und die Grebbener feierten auf dem Saal Albert Lambertz. Dabei statteten sich die Königspaare mit Anhang Höflichkeitsbesuche ab. An dieser schönen Gemeinschaftsveranstaltung beteiligten sich auch durch eine Reihe von Jahren die St.-Rochus-Schützenbruderschaft aus Porselen.
Königspaar 1926
Peter Jessen und Magdalena Zeitzen mit Gefolge
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges mußten fast sämtliche Mitglieder unserer Bruderschaft den Soldatenrock anziehen. Traurig war der Verlust von 12 Mitgliedern, die auf dem Feld der Ehre starben.
In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg und der Besatzung hatte die Bruderschaft mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aufzüge und sonstige Veranstaltungen, wie Königsvogelschuß, Prunkkirmes usw. waren untersagt. Trotz allem fanden sich die Schützen heimlich zusammen, ermittelten durch Verlosung ihren König und feierten auch Kirmes. Ein abhalten von Aufzügen war nicht möglich. Die Offiziersdegen hatte die Besatzung beschlagnahmt. Doch auch diese Zeit ging vorüber, und von Jahr zu Jahr stieg wieder die Zahl der Mitglieder. Im Jahre 1930 trat die Bruderschaft dem Dekanatsverband der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus bei.
Königspaar beim Schützenfest 1935
Wilhelm Görtz und Agnes Hermanns mit Gefolge
Darstellung des
Hl. Sebastianus, Schutzpatron der Schützen
Für das Jahr 1935 wurde der St.- Lambertus Schützenbruderschaft das Dekanatsschützenfest des Dekanatsverbandes Heinsberg übertragen. Der äußere Anlaß dazu war das 100-jährige Bestehen der Bruderschaft. Dieses Fest wußten die Schützen mit einem schönen Heimatabend, der vom damaligen Hauptlehrer Wilh. Jos. Spehl, der auch Leiter des Heimatvereins der Heinsberger Lande war, vorzüglich geleitet wurde, würdig zu beginnen. Am Sonntag, dem 21 Juli, fand das große Dekanats – Schützentreffen, an dem 28 Bruderschaften – teils auch Abordnungen teilnahmen, statt. So nahm dieses Fest einen schönen Verlauf und war sowohl für die Bruderschaft als auch für die Bewohner der Orte Hülhoven, Grebben und Eschweiler ein voller Erfolg.
Letztes Gruppenbild der Bruderschaft vor dem Kriege
Königspaar 1938
Kornelius und Katharina Esser mit Gefolge
Bereits im Sommer 1936 war jedes offizielle Auftreten der Bruderschaft durch die Nazis verboten, durch geschickte Verhandlungen seitens des Vorstandes mit der Gauleitung waren Aufzüge, wenn auch nur bedingt bis August 1939 möglich
Während des zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 ruhte das Vereinsleben zum größten Teil. Viele Mitglieder der Schützenbruderschaft wurden wieder eingezogen. Davon kehrten viele nicht mehr heim.
Nachdem von einer kleinen Anzahl alter Schützen bereits einige Zusammenkünfte stattgefunden hatten, wurde für ein Wiederaufleben- lassen der St. Lambertus Schützenbruderschaft eine erste offizielle Versammlung am 22. Mai 1949 abgehalten. Bis dahin hatte, bis auf Beteiligungen an kirchlichen Hochfesten, wie die Teilnahme an der Christi-Himmelfahrts- und Fronleichnamsprozession, wozu sich bald wieder beherzte Schützenbrüder zusammenfanden, jedes öffentliche Auftreten der Bruderschaft geruht. Es war nicht einfach, einen neuen Anfang zu machen, zumal durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse die Schützenbruderschaft praktisch alles verloren hatte. Unsere Fahnen waren nicht mehr, das Königssilber war entwendet, und alle Uniformen fehlten. Dennoch fanden wir den Weg, die Tradition der ehrwürdigen St. Lambertus Schützenbruderschaft fortzuführen. Der alte Präsident der Bruderschaft Peter Hermanns aus Hülhoven wurde auch zunächst wieder als Präsident der Bruderschaft bestimmt. An der Fronleichnamsprozession im Jahre 1949 in Dremmen nahm die Schützenbruderschaft erstmals wieder unter starker Beteiligung geschlossen teil.
Am Nachmittag des Fronleichnamstages zogen die Schützen, voran das Trommler- und Pfeiferkorps Eschweiler, gegen 19:00 Uhr zur alten Festwiese des Vereinswirten Nobis, um auch erstmals nach dem Kriege wieder den Königsvogel zu schießen. Es war den Schützen aufgetragen, das Schießen mit einer Armbrust durchzuführen. Nach 70 guten und weniger guten Treffern gelang es dann zum Schluß dem Jungschützen Josef Theißen aus Grebben neuer Schützenkönig der St. Lambertus Schützenbruderschaft zu werden. Als Schützenkönigin wählte er Änny Klein, die Tochter des Hauptmannes. So hatte die Bruderschaft wieder einen Schützenkönig und konnte ihr Vereinsleben fortsetzen.
Josef Theißen und Änny Klein
Für eine neue Vereinsfahne sammelten die Mitglieder unter sich einen ansehnlichen Geldbetrag. Es folgten Spenden aus der Bevölkerung, und ebenfalls wurde in den Orten Geld gesammelt. Es war uns jetzt möglich, eine neue Fahne zu bestellen. Diese Fahne wurde schon bis zur Prunkkirmes (3. – 5. Juni 1949) geliefert und am Kirmessonntag durch unseren damaligen Geistl. Präses Pfarrer Jerusalem aus Dremmen feierlich geweiht.
Wir dürfen sagen, daß das Jahr 1949, wo die Bruderschaft sich wieder neu formierte und an die Öffentlichkeit kam, ein erfolgreiches Schützenjahr war. Das Jahr 1949/50 läßt uns wieder 88 Mitglieder zählen.
Ein neues Königssilber mit bereits einem neuen Königsschild des ersten Königspaares nach dem zweiten Weltkrieg, weiter mit gestifteten neuen Königsplatten alter Schützenkönige und Präsidenten und noch einem wiedergefundenen alten Königsschild des Schützen königs Ludwig Hensen, Orsbeck, und seiner damaligen Königin Witwe Gertrud Nobis geb. Hermanns, Grebben – Königspaar des Jahres 1903/04, wirkte wieder prunkvoll, würdig und traditionsgebend.
Durch den Schützenbruder Josef Jansen, der vorher langjähriges Mitglied der Schützenbruderschaft in Ratheim war, nahmen wir das dem Schützenwesen eigentümliche Fändelschwenken auf. So kam im Jahr 1951 unsere Bruderschaft zu einer Schwenkfahne. Das einführen des Fändelschwenkens war für unsere Bruderschaft neu. Der Schützenbruder Josef Jansen, gab die Fahnenschwenkerkunst an unseren Schützenbruder Josef Nießen weiter. Dieser wieder, zusammen mit Josef Jansen, bildeten unseren Fahnenschwenker Fritz Hensen aus. So dürfen wir sagen, daß wir heute stolz sind, diesen schönen Brauch im Leben der Bruderschaft eingeführt zu haben.
Im Jahre 1954 wurde unsere Rektoratsgemeinde zur selbständigen Pfarre erhoben. Als 1. Pfarr-Rektor kam im Mai 1954 Pater Paul Weber MSC nach Eschweiler. Auf seine Iniative wurde der neue Eschweiler Friedhof angelegt. Durch seinen plötzlichen Tod fand er als erster Verstorbener auf unserem neuen Friedhof seine letzte Ruhestätte. Aufgrund seines allzu frühen Todes folgte im Januar 1956 Pater Johannes Petto MSC an seine Stelle, dem Erbauer der heutigen Pfarrkirche. Beide Patres waren bei ihrem Amtsantritt zugleich Geistlicher Präses unser Schützenbruderschaft. Diese Aufgabe nahmen beide sehr ernst und zum Segen der Bruderschaft.
Leo Buchkremer, Hubert Simons, Toni Hermanns, Jakob Derichs, Josef Ritzen, Peter Buchkremer, Anton Vossen (Vosse Ohm), Nikolaus Wennmacher (Jakobs Kloas), Peter Hermanns (Schops Jierde Pit), Kaplan Zwingen, Bürgermeister Pilatus (v.l.n.r.)
Franz Wennmacher, Georg Mülfarth und Anton Uedelhoven (v.l.n.r.)
Kutscher (Name unbekannt), Peter Kochs, Ehrenpräsident Heinrich Frenken,
Karl Meyer und Josef Nießen (v.l.n.r.)
Das Jahr 1960 war für die Bruderschaft ein gutes und erfolgreiches Jahr, zumal ihr das Bezirksschützenfest übertragen wurde. Nach einer langen Regenzeit scheinte in der Zeit vom 23.-26. Juli die Sonne und lockte somit viele Besucher ins Festzelt und auf die Festwiese. Zum großen Festaufzug am Sonntag waren weit mehr als 2000 Schützen beteiligt. 21 Bruderschaften aus dem Bezirk Heinsberg, dazu 14 Gastbruderschaften aus anderen Bezirken ebenso 2 Bruderschaften aus dem benachbarten holländischen Grenzgebiet nahmen am großen Festaufzug teil. Die Zahl der Besucher welche Sonntags zum Aufzug die Straßen säumten, sollen über 20000 gewesen sein. Das Königspaar Franz und Maria Wennmacher aus Eschweiler konnten sich auch an den restlichen Festtagen über sehr rege Beteiligung der Schützen ebenso der Dorfbevölkerung sicher sein. Nach dem Fest setzte auch wieder der Regen ein. Aufgrund des sehr guten Festverlaufes konnte noch im gleichen Jahr eine neue, 2. Schützenfahne angeschafft werden welche in unserer neuen St. Andreas Pfarrkirche geweiht wurde. Ebenso beteiligte sich die Bruderschaft mit einer stattlichen Summe an der Finanzierung der neuen Glocken für unsere Pfarrkirche.
Fahnenschwenken zu Ehren des
Königspaares Franz und Maria Wennmacher mit Gefolge
„Grüner Zug“ mit Zugführer Franz Nobis
Auf Betreiben der Ortsvereine besonders der Schützenbruderschaft wurde 1962/1963 die Grebbener Mehrzweckhalle gebaut und ihrer Bestimmung übergeben. Die Frühkirmes fand 1963 zum ersten Male in der Halle statt. Auch der Königsvogelschuß fand erstmalig 1964 hinter der Mehrzweckhalle statt und löste somit nach fast 130 Jahren die „Schötte-Wej“ (Schützenwiese) von Nobis ab. In den 70er Jahren folgten dann die neuen Uniformen welches der Bruderschaft ein neues, ihr heutiges Aussehen gab.
Im Juli 1964 wurde unter großer Beteiligung der Schützenbruderschaft und der Dorfbevölkerung unser neuer Pfarrer und Präses Pater Theodor Nießen MSC in unsere Pfarre eingeführt. Vielen älteren ist er auch unter dem Beinamen „Zementpater“ bekannt. (Diesen bekam er in den ersten Nachkriegsjahren, beim Wiederaufbau des Heinsberger Missionshauses) In ihm fand die Bruderschaft einen eifrigen Förderer und Befürworter. Unter seiner Regie wurden Pfarrhaus und Kindergarten gebaut. Im März 1970 starb Pater Nießen. Bereits im Juni 1970 wurde Pater Paul Albers MSC als neuer Pfarrer und Präses in Eschweiler eingeführt.
Im Laufe des Jahres 1975 trafen sich die Schützenbrüder Theo Wennmacher, Hubert Grimmer, Georg Dzywulski und Karl Mayer zwecks Gründung einer Schießabteilung innerhalb unserer Bruderschaft. In der alten Hülhovener Schule wurde ein Raum eingerichtet, wo sie ihre wöchentlichen Übungsstunden abhielten. Mit der Zeit, als sich eine größere Anzahl Schützen ebenfalls für den Schießsport interessierte, erwiesen sich die Räumlichkeiten in der alten Schule als zu klein. Nach einem Ausweg suchend erhielt unsere Schießabteilung dann von der Stadt Heinsberg die Genehmigung sich einen Kellerraum in der Grebbener Grundschule herzurichten. Was dann die Männer des Schießsportes hier in Eigeninitiative in ca. 3 Wochen schafften, einen Stand mit 4 Bahnen und noch 2 andere Räume fertigzustellen, war schon ein großes Stück Arbeit. Somit war nun endlich die Gelegenheit gegeben, hier in Grebben, außer dem wöchentlichen Training, Vergleichskämpfe innerhalb des Bezirks zu starten, und ebenso Glücksschießen zu veranstalten.
Wie seit altersher die Bruderschaft bei alle kirchlichen Festen zugegen ist, fällt auch das Fest einer Primiz darunter. Am 5. März 1976 feierte Dr. Bert Gruber aus Grebben und am 6. Juli 1976 feierte Willi Lennarz aus Eschweiler ihre Heimatprimiz. An diesen Feierlichkeiten beteiligte sich die Bruderschaft sowie die anderen Ortsvereine.
Mit dem Jahr 1980 stand nun wieder ein Bezirksschützen- und Heimatfest für die Bruderschaft an, daß nun 3. in ihrer Vereinsgeschichte. Nach einer langen Vorbereitungszeit feierte in der Zeit vom 8.-11. August die Bruderschaft das Schützenfest, welcher traditionell mit einem Heimatabend begann wozu sich sehr viele „Ehemalige“ einfanden. Der Sonntagnachmittag bis zum späten Abend stand auch diesmal wieder im Zeichen des Schützentreffens. 19 Bruderschaften aus unserem Bezirk und 2 Bruderschaften aus den Nachbarbezirken kamen zum großen Aufzug mit anschließender Parade zu Ehren der Königspaare und Ehrengäste. Die Zahl der Schützen welche am Festzug teilnahmen lag bei über 1200, aber auch unübersehbar groß war die Anzahl derjenigen welche die Straßen säumten um den Festaufzug zu sehen. Unser Königspaar Matthias und Gerda Gerads welches zugleich das Bezirkskönigspaar des Bezirksverbandes Heinsberg war, konnte sich an allen Tagen an der großen Teilnahme der Schützen sowie der Dorfbevölkerung erfreuen.
Königs- und Bezirkskönigspaares Gerda und Matthias Gerads
Ab 1981 feiert die Bruderschaft nur noch einmal pro Jahr in einem Festzelt ihre Kirmes, ebenso der mittlerweile zum festen Bestandteil unserer Kirmes gehörende Klompeball welcher einen unerwarteten Zuspruch in der Bevölkerung fand. Einige Jahre später gliederte sich das Wecken durch unser Trommlerkorps am Kirmesmontag an.
Im Zuge der Auflösung des Schulbetriebes wurde das Schulgebäude Hülhoven zunächst als Polizeistation genutzt bis es den Ortsvereinen zur eigenen Nutzung angeboten wurde. Aufgrund dessen entschloß sich die Bruderschaft 1984 im Dachgeschoß einen neuen Schießstand zu errichten, welcher in vielen Stunden der Eigeniniative errichtet wurde. Am 2. März fand die feierliche Einsegnung durch unseren Präses Pater Paul Albers MSC statt, wozu sich auch sehr viele Ehrengäste einfanden und wurde somit der Bestimmung übergeben. Die Bezirksmeisterschaften fanden somit auf dem neuen Schießstand statt.
Die Bruderschaft konnte in der Zeit vom 28. Juni bis 1. Juli 1985 auf 150 Jahre Schützentradition zurückblicken. Wie in der Vergangenheit wußte die Schützenbruderschaft auch diesem Fest einen würdigen Rahmen zu geben. Eingeleitet wurde das Jubelfest mit einem Heimatabend dessen Einladung viele folgten. Für den Festaufzug am Sonntagnachmittag hatten 11 Bruderschaften ihr Kommen zugesagt. Höhepunkt war wohl auch diesmal die große Parade zu Ehren der Königspaare und Ehrengäste besonders für unser Königspaar Wolfgang und Brigitte Kirsch. Wie bei jedem großen Fest feierte auch diesmal die Dorfbevölkerung bei guter Beteiligung mit ihrer Schützenbruderschaft das 150-jährige Vereinsbestehen.
Königspaares Wolfgang und Brigitte Kirsch
Am 9. Oktober 1994 zelebrierte unser Präses Pater Paul Albers MSC seinen letzten Gottesdienst mit seiner Gemeinde. Mit erreichen seines 80. Lebensjahres und der zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden entschied sich Pater Albers nach 24-jähriger segensreicher Tätigkeit wieder ins Hiltruper Missionshaus zurückzukehren. Ein Abschied der uns allen sehr schwer fiel. Am 2. April 1997 rief Gott der Allmächtige ihn für immer zu sich. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Klosterfriedhof zu Hiltrup.
Unter dem Wahlspruch „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ fand am 5. März 1995 die Heimatprimiz von Klaus Esser aus Hülhoven statt. Die Bruderschaft nahm diese Gelegenheit wahr, ihre feste Verbundenheit zur kath. Kirche zum Ausdruck zu bringen. Wir wünschen dem Neupriester an all seinen Wirkungsstätten „Gottes reichen Segen“.
Am 20. August 1995 wurde Pfarrer Hubert Müllers in seine beiden neuen Pfarren St. Andreas Eschweiler und St. Aloysius Oberbruch eingeführt. Von diesem Zeitpunkt an endet nun auch die Zeit wo jede Pfarre einen Geistlichen für sich alleine hat. Die Vakanzzeit wurde mit Pater Anton van Wiggen hervorragend überbrückt, welcher uns auch noch jetzt, trotz seines hohen Alters zur Verfügung steht.
Unsere Fahnenschwenkergruppe entstand im Jahre 1992 aus der Jungschützenabteilung. Unter fachkundiger Anleitung unseres „Alt-Meisters“ Fritz Hensen begannen unsere Fahnenschwenker Bernd Gülpen, Klaus Dohmen, Andreas und Ralf Carduck die ersten Proben in einer Scheune. Später wechselte man zur Mehrzweckhalle über, wo das Training dann auch etwas professioneller zuging.
Am 1. Adventsonntag 1996 richtete die Bruderschaft mit ihren Fahnenschwenkern die 1. Bezirksmeisterschaft des Bezirks Aachen aus, wozu sehr viele Teilnehmer nach hier kamen und ihr Können unter Beweis stellten. Allmählich kam die „2. Generation“ Fahnenschwenker, welche von den oben genannten „Älteren“ ausgebildet wurde. Jetzt entschied man sich auch zur Teilnahme an der Landesmeisterschaft und an der Deutschen-Meisterschaft. Mit Erfolg! Unsere jetzige Gruppe mit Marcel Jütten, Martin Bollig, Christoph Kochs, David und Andreas Lenzen belegten den 3. Platz in „Synchron-Schwenken“, ebenso können sie sich auch als „Landesmeister“ behaupten. Seitens der Bruderschaft wünschen wir unseren „Champions“ weiterhin viel Erfolg.